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SoVD im Gespräch mit Projekt Dorfgemeinschaft 2.0

Nordhorn. Viele ältere Menschen im ländlichen Raum stehen heute vor großen Herausforderungen sobald sie nicht mehr mobil sind und Hilfe im Alltag benötigen. Das von einer Forschungsgruppe der Hochschule Osnabrück erarbeitete Projekt „Dorf 2.0“ soll Abhilfe schaffen. Ein Modellversuch wird demnächst für das südliche Emsland und die Grafschaft Bentheim anlaufen. Katrin Gemen, Geschäftsstellenleiterin des SoVD-Beratungszentrums in Nordhorn, hat gemeinsam mit anderen Vertretern von Sozialberatungsstellen und den für das Projekt verantwortlichen Wissenschaftlern über die Möglichkeit einer Kooperation gesprochen.

Ältere Menschen möchten auf dem Land gerne so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Oft scheitert dieser Wunsch im ländlichen Raum an der medizinischen und sozialen Versorgung, denn in der Regel müssen weite Wege zum Arzt oder zur nächsten Einkaufsmöglichkeit zurückgelegt werden. Um die Versorgung älterer Menschen in ihrem häuslichen Umfeld sicherzustellen, hat eine Forschungsgruppe der Hochschule Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Stefanie Seeling nach neuen Möglichkeiten gesucht. Vorgesehen ist unter anderem eine übersichtlich strukturiere App, die auf einem Tablett-Computer installiert ist. Auf dieser App sollen medizinischen Daten gespeichert werden, die beispielsweise bei einem Notfall schnell von einem Arzt abgerufen werden können. Zentral ist bei dieser App aber das umfassende Hilfsangebot, dass im Bedarfsfall aufgerufen werden kann. Untergliedert in vier die Bereiche Pflege und Gesundheit, Mobilität, Wohnen sowie Versorgung können die Nutzer auf ein umfassendes Angebot zurückgreifen, dass ihnen den Alltag erleichtern soll. Hierbei soll auch der SoVD eine Rolle spielen. „Die Beratung bei sozialrechtlichen Fragen steht im Vordergrund. In diesem Bereich können wir uns effektiv einbringen. Denkbar ist aber auch, dass sich SoVD-Mitglieder ehrenamtlich engagieren und ein Hilfsangebot zur Verfügung stellen“, erklärt Gemen. Die Sozialberaterin ist vom Konzept des Projektes überzeugt: „Es ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wichtig, dass wir in unserer ländlich geprägten Region nach innovativen Lösungen suchen, um älteren Menschen das Leben zu erleichtern, wenn die Mobilität eingeschränkt ist“, so Gemen. Am 30. August wird die nächste Gesprächsrunde im emsländischen Spelle stattfinden.