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SoVD zeichnet Grundschule am Roggenkamp aus

Vom behindertengerechten Parkplatz bis zum stufenlos erreichbaren Klassenzimmer: Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in der Grafschaft Bentheim hat die Grundschulen auf Barrierefreiheit getestet. Dabei schnitt die Schule am Roggenkamp am besten ab. Dafür wurde sie nun mit der SoVD-Plakette „Ein gutes Beispiel für Barrierefreiheit“ ausgezeichnet.

Schon vor einiger Zeit hatte der SoVD-Kreisverband Grafschaft Bentheim viele öffentliche Gebäude in der Stadt Nordhorn mit Hilfe einer Checkliste auf Barrierefreiheit getestet. Diese SoVD-Checkliste berücksichtigt die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern genauso wie etwa die von Menschen mit einer Seh- oder Hörbehinderung. Daher wurde nicht nur nach Rampen und Aufzügen gefragt, sondern zum Beispiel auch nach einem tastbaren Leitsystem, kontrastreichen Schildern mit gut lesbarer Schrift und einem Pausensignal, das sowohl akustisch als auch visuell wahrnehmbar ist. Von allen Schulen, die in Nordhorn getestet wurden, erreichte die Grundschule am Roggenkamp bei der Auswertung die höchste Punktzahl.

Zwar hatte es auch noch Kriterien gegeben, die nicht erfüllt wurden. „Luft nach oben gibt es aber überall“, betonte der SoVD-Kreisvorsitzender Bernhard Alferink. Ziel der Aktion sei daher nicht, ausschließlich Schulen auszuzeichnen, die ein perfektes Ergebnis erzielen. „Wir wollen vielmehr Schulen, die bereits Maßnahmen zur Barrierefreiheit umgesetzt haben, unterstützen und als gute Beispiele öffentlich nennen“, berichtete Alferink. Für die schulische Inklusion sei die Barrierefreiheit eine wichtige Voraussetzung. Alferink lobte das Engagement der Stadt Nordhorn, die hinsichtlich der Herstellung von Barrierefreiheit im Stadtgebiet bereits viel unternommen habe. „Auf Hinweise in Sachen Barrierefreiheit reagiert die Stadt schnell und setzt entsprechende Maßnahmen um. Das ist vorbildlich“, sagte der Kreisvorsitzende.

Schulleiter Bernhard Reiners sowie Thomas Berling, Bürgermeister der Stadt Nordhorn und Arnold Mönnich vom städtischen Hochbauamt, zeigten sich erfreut über die Auszeichnung des Sozialverbandes. „Vor einigen Jahren gab es die Initiative aus dem Kollegium heraus, die Barrierefreiheit des Schulgebäudes herzustellen. Das wurde dann mit viel Engagement verfolgt“, so Reiners. Mit dem Ergebnis zeigte sich der Schulleiter zufrieden. Über Jahrzehnte sei die Barrierefreiheit nicht berücksichtigt worden, so Berling. „Wir sind heute schrittweise dabei, zu optimieren. Es geht aber nicht alles auf einmal“, gab Nordhorns Bürgermeister zu bedenken. Er lobte in diesem Zusammenhang die sehr gute Zusammenarbeit mit dem SoVD sowie mit dem Behinderten- und dem Seniorenbeirat. „Dadurch bekommen wir sehr schnell Hinweise, wo noch etwas zu tun ist“, sagte Berling.

Am 6. Mai, dem Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderungen, hatte der SoVD in ganz Niedersachsen zahlreiche Grundschulen mit der Plakette ausgezeichnet, die bereits viel für die Barrierefreiheit ihrer Schulgebäude getan haben.