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Sackarendt fordert mehr politischen Einsatz im Kampf gegen Einsamkeit

Vielfältiges Programm bei SoVD-Veranstaltung in der Grafschaft BentheimSackarendt fordert mehr politischen Einsatz im Kampf gegen Einsamkeit

Im Rahmen einer Unterhaltungs- und Informationsveranstaltung des SoVD-Kreisverbandes Grafschaft Bentheim hat Bernhard Sackarendt, Verbandsratsvorsitzender des SoVD-Landesverbandes Niedersachsen, auf die Notwendigkeit hingewiesen, Einsamkeit und Isolation wirksam zu bekämpfen.

Rund 185 SoVD-Mitglieder waren der Einladung des SoVD-Kreisverbandes Grafschaft Bentheim zu einem gemeinsamen Informations- und Unterhaltungsnachmittag im Landgasthaus Niermann in Gildehaus gefolgt. Als Ehrengäste waren die stellvertretenden Landrätin Charlotte Ruschulte, die stellvertretende Bürgermeisterin von Bad Bentheim, Adele Januschewski, Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD-Verbandsrates in Niedersachsen sowie Horst-Dieter Dörr, Vorsitzender des Landesseniorenrates, eingeladen. Thomas Lehre, Vorsitzender des Grafschafter Sozialverbandes, freute sich, dass die Veranstaltung auf großes Interesse gestoßen war. Er dankte dem Organisationsteam, dass die Veranstaltung möglich gemacht hatte. Der Kreisvorsitzende lobte das vielfältige Programm mit Musik sowie kulinarischen Angeboten und wünschte den Anwesenden unterhaltsame Stunden in der SoVD-Gemeinschaft.

Als Gastredner traten Ruschulte und Sackarendt auf. Die stellvertretende Landrätin ging in ihrer Ansprache auf die Situation der Pflege in der Grafschaft Bentheim ein. Sie erläuterte dabei verschiedene Maßnahmen, die in der Grafschaft umgesetzt werden, um Verbesserungen in der Versorgung von Pflegebedürftigen zu erreichen und pflegende Angehörige zu entlasten. Unter anderem berichtete sie, dass der Landkreis das Projekt „Regionales Pflegekompetenzzentrum“, kurz Reko, weiterführen werde.

Bernhard Sackarendt führte in seiner Ansprache aus, dass Solidarität, Gemeinschaft und Miteinander für den SoVD zu den wichtigsten Werten gehören. „Die vielen ehrenamtlich Engagierten leben das“, sagte Sackarendt. Er dankte den ehrenamtlich aktiven SoVD-Mitgliedern für ihren Einsatz, der auch dazu beitrage, Einsamkeit zu bekämpfen, unter welcher viele Menschen aktuell litten. „Einsamkeit und soziale Isolation können für Menschen weitreichende gesundheitliche Folgen haben“, warnte Sackarendt. Die Gründe für Einsamkeit fasste er unter „mangelnde Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe“ zusammen. Dies betreffe Menschen mit Behinderung, Senioren, pflegende Angehörige oder Alleinerziehende.  Vor allem sei Armut ein Risikofaktor für Einsamkeit. Jeder könne dazu beitragen, Einsamkeit zu bekämpfen. Besondere Anstrengungen, um den genannten Einsamkeitsfaktoren entgegenzutreten, forderte Sackarendt von der Politik. Der Niedriglohnsektor müssen begrenzt werden, Menschen müssten spürbarer bei Energie- und Lebenshaltungskosten entlastet werden und Erwerbsminderungsrentner sollten höhere Zuschläge erhalten. Inklusion müsste in allen Lebensbereichen vorangebracht werden. Vor allem von Armut betroffene Kinder müssten viel mehr Unterstützung erfahren, als dies derzeit geplant sei. Dies gelinge nicht mit der geplanten finanziellen Ausstattung der Kindergrundsicherung, machte Sackarendt deutlich.