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Sozialverband macht auf Barrieren im Alltag aufmerksam

Mit einem Rollstuhl- und einem Blindenparcours hat der SoVD-Kreisverband Grafschaft Bentheim in Nordhorn beim Fest der Kulturen auf die Bedeutung der Barrierefreiheit aufmerksam gemacht.

Mit Schwung rollt die elfjährige Dana Leferink mit einem Kinderrollstuhl über eine Kipprampe. Sie lacht, ist aber auch sichtlich erleichtert, dass das Manöver geglückt ist. „Das sieht einfacher aus, als es in Wirklichkeit ist“, stellt die Schülerin fest. Die Kipprampe ist Teil eines Parcours, den der SoVD-Kreisverband Grafschaft Bentheim im Rahmen des Festes der Kulturen auf einer Freifläche am Kloster Frenswege in Nordhorn aufgebaut hat. Daneben gibt es Hindernisse, Hürden und weitere Rampen, die um- oder durchfahren werden müssen. Viele ehrenamtliche Helfer des Kreisverbandes sowie der umliegenden SoVD-Ortsverbände kümmern sich vor Ort um die interessierten Besucher. Unter anderem sorgt Georg Auclair vom SoVD-Ortsverband Wietmarschen dafür, dass die Teilnehmer sicher durch den Parcours kommen. Das dürfen sie wahlweise mit einem Rollstuhl oder einem Orientierungsstock für Menschen mit Sehbehinderung versuchen. „Alle Teilnehmer machen das toll, besonders die Kinder waren sehr interessiert. Aber auch viele Erwachsene haben das Angebot genutzt“, stellt Auclair fest.

Neben dem Unterhaltungsfaktor beim Durchfahren des Parcours, ist allerdings auch ein ernster Hintergrund mit der Aktion verbunden. „Wir möchte darauf aufmerksam machen, dass für Menschen, die aufgrund einer Behinderung auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen sind, zahlreiche Barrieren im Alltag existieren“, sagt Matthias Funke, 2. Vorsitzender des SoVD-Ortsverbandes Obergrafschaft Bentheim und selbst Rollstuhlfahrer. Der Parcours zeige auf, vor welche Schwierigkeiten schon kleine Hindernisse den betroffenen Personenkreis stellen. „Wenn eine Rampe zu steil geplant wird oder nicht dafür gesorgt wird, dass Wege gut befahrbar sind, dann benachteiligt das alle Menschen, die auf Mobilitätshilfen angewiesen sind“, betont Franke.

Am Informationsstand wird im Anschluss über die Erfahrungen gesprochen, die die Teilnehmer mit dem Parcours gemacht haben. Zusätzlich können sich die Besucher über Hilfsmittel informieren, die Menschen mit Sehbehinderung in ihrem Alltag unterstützen. Diese hat der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e.V., Regionalverein Ostfriesland zur Verfügung gestellt.

„Wir haben uns gefreut, dass so viele Menschen Interesse gezeigt haben“, sagt Thomas Lehre, Vorsitzender des SoVD-Kreisverbandes Grafschaft Bentheim. Unter anderem haben die SPD-Politikerin Daniela De Ridder sowie Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) den SoVD-Stand besucht, mit den Beteiligten gesprochen und die Aktion gelobt.